Berlin, 05.08.2025
Doctors for Choice Germany positioniert sich solidarisch mit dem Gynäkologen Prof. Dr. Joachim Volz, welcher sich als Gynäkologe und Chefarzt für das weitere Durchführen von Schwangerschaftsabbrüchen in der Frauenklinik in Lippstadt einsetzt. Seit der Übernahme ebenjenes Krankenhauses durch einen katholischen Träger zu Beginn des Jahres 2025 darf das Team keine Schwangerschaftsabbrüche mehr durchführen– selbst dann nicht, wenn eine klare medizinische Indikation vorliegt.
Vorstandsmitglied Dr. med. Leonie Kühn kommentiert wie folgt:
“Dass notwendige Gesundheitsleistungen – wie Schwangerschaftsabbrüche – in kirchlich getragenen Kliniken unterlassen werden (müssen), kritisieren wir seit der Gründung von Doctors for Choice Germany e.V. Diese Praxis stellt nicht nur eine unzulässige Einschränkung der ärztlichen Berufsautonomie dar, sondern verletzt auch das Recht von Patient*innen auf reproduktive Selbstbestimmung und auf eine sichere, wohnortnahe medizinische Versorgung. Schwangerschaftsabbrüche sind Teil der medizinischen Grundversorgung – und müssen als solche geschützt und gewährleistet werden. Dafür braucht es eine klare Trennung von Kirche und Medizin.”
Dr. med. Leonie Kühn, Vorstandsmitglied von Doctors for Choice Germany e.V.
Durch das Verbot des neuen Trägers wird die Versorgungssituation von Schwangeren noch weiter verschlechtert, so dass diese oft weite Strecken zurücklegen müssen, um eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden. Prof. Dr. Joachim Volz hat eine Klage eingereicht und setzt sich für ein Ende von religiösen Vorschriften in öffentlichen Krankenhäusern, sowie ein Ende der Kriminalisierung von jeglicher Form des Schwangerschaftsabbruchs ein. In einer von Volz gestarteten Petition lautet es:
“Medizin braucht Herz und Verstand, keine Moralpredigt. Reproduktive Selbstbestimmung ist kein Verbrechen. Meine Hilfe ist keine Sünde, sondern ein Gebot der Menschlichkeit.”
Doctors for Choice Germany e.V. ruft dazu auf, die von Volz initiierte Petition weiter zu unterschreiben. Zusätzlich findet am Tag der Gerichtsverhandlung (08. August 2025) eine Demonstration in Lippstadt statt, in der sich solidarisch mit Volz’ Forderungen gezeigt werden soll. Doctors for Choice ruft auch zur Teilnahme an der Demonstration auf, um einmal mehr öffentlich zu demonstrieren, dass reproduktive Selbstbestimmung kein Verbrechen darstellt.
Eckpunkte zur Demonstration:
- Zeit: Freitag, 08.08.25 ab 9 Uhr
- Ort: Parkplatz Liebelt Arena, Lippstadt (NRW)
Die Demo wird vorbei am christlichen Klinikum zum Amtsgericht Lippstadt ziehen, wo ab 10:45 Uhr die Verhandlungen losgehen werden.
Link zur Petition: https://innn.it/keinmord