Berlin, den 15.08.2025
Doctors for Choice Germany begrüßt die Veröffentlichung der Ergebnisse der ELSA Studie des Bundesministeriums für Gesundheit am 13.08.2025. Die Studie liefert wissenschaftlich fundierte Daten zur Versorgungslage und zu den Belastungssituationen von ungewollt Schwangeren in Deutschland, auch mit Blick auf regionale Unterschiede. Es wurden die Erfahrungen von mehr als 4.500 Betroffenen ausgewertet sowie die Einschätzungen von Fachkräften aus der Beratung, Medizin und Verbänden.
Die Ergebnisse der ELSA Studie sind alarmierend, denn sie zeigen, dass viele ungewollt Schwangere in Deutschland auf erhebliche praktische Hürden stoßen. Dazu zählen hohe Kosten, unzureichende Informationen und eine schwierige Erreichbarkeit von medizinischen und psychosozialen Angeboten. Besonders gravierend sind die Versorgungslücken im Süden und Westen Deutschlands, vor allem in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern.
Vorstandsmitglied Dr. med. Christiane Tennhardt kommentiert wie folgt:
“Endlich! Seit fast einem Jahr lagen Daten zur Realität des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland in der Schublade des BMG. Wissenschaftliche Evidenz, die die schlechte Versorgungslage in Teilen Deutschlands eindeutig belegt. Wir erwarten, dass die aktuelle Regierung diese Erkenntnisse ernst nimmt und die im Koalitionsvertrag versprochene Verbesserung der Versorgung umgehend umsetzt. Ein „weiter so“ mit dem -angeblich- „gesellschaftlichen Kompromiss“ darf es nicht geben.”
Dr. med. Christiane Tennhardt, Vorstandsmitglied von Doctors for Choice Germany
Die Studienautor*innen benennen die aktuelle Gesetzeslage, insbesondere die Regelungen des Paragrafen 218 im Strafgesetzbuch, als eine zentrale Ursache für Stigmatisierung und mangelnden Zugang zur Versorgung. Eine Liberalisierung und Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs wird als wichtiger Schritt empfohlen – eine Kernforderung von Doctors for Choice.