Späte Schwangerschaftsbeendigung

Gründe eine Schwangerschaft beenden zu wollen oder zu müssen halten sich nicht an gesetzlich vorgegebene Fristen und können im gesamten Verlauf der Schwangerschaft auftreten. Nach bundesdeutscher Regelung sind Schwangerschaftsabbrüche aus medizinischer Indikation §218a(2) auch ohne Fristen möglich. 

Ärztliche Begründung findet sich in der gesundheitlichen Verfasstheit der schwangeren Person beispielsweise bei körperlichen oder psychischen Veränderungen. Es kann aber auch zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft zu einer Fehl-bzw. Todgeburt kommen. Medizinisch unterscheiden sich die Behandlungsmethoden nicht von einander. Das Vorgehen kann wie in frühen Schwangerschaftswochen sowohl medikamentös als auch operativ erfolgen. Im Detail werden die Methoden dann durch die Behandelnden der Schwangerschaftswoche entsprechend angepasst. 

Es ist hinlänglich untersucht, dass die Wahl der Methode einer der wichtigsten Faktoren bei der psychischen Verarbeitung des Prozesses ist. 

Die operative Methode (D&E = Dilatation und Evacuation/Entleerung der Gebärmutterhöhle)  in späteren Schwangerschaftswochen ist dabei lt. britischem Gesundheitsministerium 6-11-fach sicherer. Sie ist auch schneller, von Betroffenen bevorzugt und mit besserer emotionaler Verarbeitung assoziiert. Sie ist eine zudem essentielle Fähigkeit im Umgang mit Schwangerschaftskomplikationen vor allem in Notfallsituation wenn das medikamentöse Vorgehen nicht schnell oder sicher genug ist kann sie schwere  maternale Morbidität verhindern und die Mortalität senken. Aus medizinischer Perspektive besteht eine klare Evidenz für niedrigere Komplikationsraten und keine negativen Auswirkungen auf Folgeschwangerschaften. In Fällen von schweren Infektionen oder erhöhtem Blutungsrisiko sollte die Operation ohnehin präferiert empfohlen werden. 

Unter anderm aufgrund der gesetzlichen Regelungen in der Bundesrepublik ist diese essentielle Fähigkeit in der Ausbildung der Gynäkologie in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten obwohl sie in europäischen Nachbarländern routinemäßig praktiziert wird. 

Wir möchten, dass Betroffene die Methode wählen können, die am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Deshalb haben wir ein Ausbildungs-Curriculum für alle Interessierten gestartet und engagieren uns für entsprechende Leitlinien und Vergütungsgrundlagen.

Gleichzeitig können wir aber auch vermittelnd fungieren an Kliniken und Praxen, die selbstbestimmt beide Methoden anbieten und auch behilflich sein bei Fragen zur medizinischen Indikation.

Wenn Sie Betroffene sind und eine Vermittlung an eine Klinik, Praxis oder indikationsstellende Ärztin wünschen, und wenn Sie Gynäkolog*in sind und eine fachliche Beratung wünschen oder in einem Ausbildungszentrum hospitieren möchten oder bei einem unserer Workshops teilnehmen möchten….

 

Melden Sie sich unter:

Telefon:  +4915679616014 

oder per Mail: spaetabbruch@doctorsforchoice.de

Ansprechpartner*in: Dr.med. Blanka Kothé

 
 

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