Wir glauben daran, dass alle Personen das Recht auf eine liebevolle Begleitung bei einem Abbruch haben. Unabhängig davon, wie die individuelle Situation ist. In Berlin gibt es daher seit Anfang 2024 eine Gruppe von Menschen, die Personen bei einem Abbruch begleiten, wenn niemand aus ihrem Umfeld dafür infrage kommt bzw. auch wenn zum Beispiel die Person kleine Kinder hat und diese von dem anderen Elternteil betreut werden müssen. Die Idee dazu hatte Hannah, die „Abortion Buddy“ gegründet und über Instagram bekannt gemacht hat. Wir haben uns darüber gefreut, dass Hannah ihre Initiative unter dem Dach von Doctors for Choice, gemeinsam mit anderen Unterstützer*innen weiter voranbringen möchte. Perspektivisch wünschen wir uns an vielen Orten in Deutschland Abortion Buddys, die sich in Form von einer lokalen Gruppe organisieren.
Selbstverständnis eines Abortion Buddys:
- Ein Abortion Buddy ist kein medizinisches Personal oder Sozialarbeiter*in. Der Buddy ist für den Moment da – danach gibt es andere Hilfesysteme.
- Ein Abortion Buddy ist jemand, der/die glaubt, dass Menschen eine Schwangerschaft beenden dürfen. Und, dass niemand das alleine tun muss. – Ein Buddy weiß, dass nicht nur Frauen schwanger werden und dass Menschen, die in Armut leben/queer/People of Colour/religiös sind, vor anderen Herausforderungen stehen.
- Ein Abortion Buddy kennt die eigenen Grenzen und schützt diese. Man kann anderen nicht helfen, wenn man überfordert ist. Ein Buddy tauscht sich aus und kommuniziert, welche Hilfe geleistet werden kann.
- Ein Abortion Buddy weiß: Schwangerschaftsabbrüche retten Leben. Abbrüche sind ein Menschenrecht. Abbrüche sind Teil der Gesundheitsversorgung.
- Ein Abortion Buddy redet über Abtreibungen, weil sie passieren. Weil sie normal sind. Weil sie sichtbarer werden müssen. Damit sie sicher bleiben.