Berlin, 05.06.2025
Doctors for Choice Germany begrüßt ausdrücklich den richtungsweisenden Beschluss des 129. Deutschen Ärztetages, Schwangerschaftsabbrüche außerhalb des Strafgesetzbuches zu regeln. Damit positioniert sich das höchste beschlussfassende Gremium der deutschen Ärzt*innenschaft klar für eine rechtliche Neugestaltung, die eine entkriminalisierte, medizinisch verantwortungsvolle Versorgung von ungewollt Schwangeren in Deutschland ermöglicht.
Dr. med. Alicia Baier, Vorsitzende von Doctors for Choice Germany, erklärt:
„Dieser Beschluss ist ein längst überfälliger Schritt hin zu einer zeitgemäßen und evidenzbasierten Gesundheitsversorgung. Der Schwangerschaftsabbruch gehört nicht ins Strafgesetzbuch – sondern in die Hände gut ausgebildeter Ärzt*innen, die ihre Patient*innen ohne Angst vor strafrechtlicher Verfolgung versorgen können.“
Alicia Baier, Vorstandsmitglied von Doctors for Choice
Doctors for Choice Germany fordert die Bundesregierung auf, diesen klaren Appell der Ärzt*innenschaft ernst zu nehmen und zeitnah gesetzgeberisch tätig zu werden. Die aktuelle Regelung in §§ 218 ff. StGB stigmatisiert ungewollt Schwangere und schreckt Ärzt*innen davon ab, dieses essenzielle medizinische Angebot bereitzustellen.
„Eine gesetzliche Neuregelung muss sich am Recht auf körperliche und reproduktive Selbstbestimmung orientieren und den Zugang zur Versorgung verbessern – insbesondere im ländlichen Raum,“ betont Baier.
Wir fordern:
- Die vollständige Streichung der §§ 218 und 219 StGB.
- Eine Regelung des Schwangerschaftsabbruchs im Gesundheitsrecht – orientiert an wissenschaftlichen Standards, internationalen und Leitlinien und Empfehlungen der WHO.
- Die flächendeckende Integration des Themas in die medizinische Aus- und Weiterbildung.
- Recht auf Beratung ohne Beratungspflicht und Bedenkzeiten
Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an: buero@doctorsforchoice.de